Umweltverschmutzung durch Plastikfolien

Abdeckfolien sind aus Plastik. Plastik verpestet die Weltmeere und Mikroplastik ist bis in unsere Lebensmittel vorgedrungen. Wie sehr schaden wir der Umwelt, wenn wir beim Renovieren Abdeckfolien verwenden?
 
Kurzantwort (mehr Details weiter unten):
 
Wenn man gebrauchte Abdeckfolien nicht ins Meer sondern in den Hausmüll bzw. die Restmüll-Tonne wirft, dann trägt die Verwendung von Folien nicht zur Belastung der Meere und Umweltverschmutzung durch Mikroplastik bei.
 
Sogenannter Restmüll wird in der Müllverbrennungsanlage verbrannt und die entstehenden Gase werden gefiltert. Polyethylen – daraus bestehen unsere Abdeckfolien – verbrennt rückstandsfrei zu Kohlendioxid und Wasser. Mit der Hitze, die bei der Verbrennung entsteht, wird Strom oder Fernwärme erzeugt. Würden Folien oder andere Kunststoffe im Restmüll fehlen, müsste der Anlagenbetreiber stattdessen Heizöl zugeben, um die nötige Verbrennungstemperatur zu erreichen.
 
Polyethylen (PE) wird aus Erdöl oder Erdgas hergestellt und bei der Produktion wird Energie und Wasser verbraucht. PE ist der weltweit am meisten hergestellte Kunststoff und wird außer für Folien und Verpackungen auch für etliche andere Bereiche verwendet. Circa 1 % des jährlichen Erdölverbrauchs entfallen auf Polyethylen.
 
Polyethylen besteht zu 100 % aus Kohlenstoff und Wasserstoff. PE enthält keine Weichmacher. Bei der Herstellung entstehen keine giftigen Gase und keine giftigen Abwässer. PE wir meistens sortenrein und nicht als Verbund mit anderem Material verarbeitet. Im Gegensatz dazu muss man Papier beschichten, um es feuchtigkeitsdicht zu machen. PE-Folien sind grundwasserneutral, wenn sie auf einer Deponie landen sollten, und ein willkommener Energiespender in Verbrennungsanlagen.
 
 
Mehr dazu:
 
Mikroplastik entsteht auf den Straßen durch Abrieb von Autoreifen, Bitumen und Straßenmarkierungen im Straßenbelag und entsteht in unseren Badezimmern durch kosmetische Produkte und durch sich ablösende Mikrofasern beim Waschen von Kleidung. Über die Kanalisation gelangen diese mikroskopisch kleinen Teile in unsere Gewässer, unsere Böden und schließlich ins Meer. In den Meeren schwimmen außerdem unfassbare Mengen an großem Plastikmüll herum, der von Schiffen, Stränden und vor allem aus Ländern ohne geordnete Müllentsorgung kommt. Diese großen Teile werden vom UV-Licht der Sonne angegriffen und vom Meer langsam in immer kleinere Teile zerfetzt.
 
Wichtig ist (siehe oben), dass gebrauchte Folien korrekt entsorgt werden. Sie gehören nicht in die gelbe Tonne sondern in die graue oder schwarze Tonne bzw. den sogenannten Restmüll. Das gilt auch für Malervlies, Klebebänder und alte Tapeten.
 
Ja, es gibt auch Recycling-Folie! Polyethylen ließe sich sogar unendlich oft recyceln, wenn man es nicht verunreinigen würde. Recycling-Folie wird aus Neuware hergestellt, nämlich aus den Zuschnitt-Resten, die bei der Folienproduktion anfallen. Die werden nicht entsorgt sondern gesammelt und erneut zu Folie verarbeitet.
 
Polyethylen-Arten:
 
LDPE steht für Low Density PE (übersetzt: niedrige Dichte PE). Es ist elastisch und weich und reißt nicht so leicht ein wie HDPE.
 
HDPE steht für High Density PE (übersetzt: hohe Dichte PE). Es ist belastbarer als LDPE, dehnt sich weniger, ist auch in sehr geringer Stärke herstellbar, reißt aber leichter ein. Umgangssprachlich werden Beutel aus diesem Material – wie zum Beispiel kleine Müllbeutel - als Knistertüten bezeichnet.

 
Noch viel mehr dazu – findet man auf den Internetseiten von BUND, Utopia, Greenpeace, Smarticular und dem Umweltbundesamt.